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Was bedeutet Künstliche Intelligenz für Führungskräfte?

  • Veröffentlicht am 19, September 2018
  • Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Über die Grundsätze erfolgreicher Unternehmensführung gibt es unendlich viele Bücher. Um herauszufinden, was gute Mitarbeiterführung ausmacht, wurden etliche Führungsstrategien analysiert – von Gandhi bis hin zu Kojoten. Aber was, wenn Führungskräfte des digitalen Zeitalters nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen und künstliche Intelligenzen lenken müssen?

Zweifellos entwickeln sich die Funktionen von Artificial Intelligence (AI), Machine Learning und Robotic Process Automation immer weiter. Und während sich manche fragen, ob sie vielleicht in Zukunft für einen Roboterchef arbeiten, wird es wohl eher umgekehrt kommen: Führungskompetenzen werden sich signifikant ändern müssen, wenn Manager im digitalisierten Unternehmen erfolgreich sein wollen.

Gleichgewicht aus IQ und EQ
Eine aktuelle Avanade-Studie zeigt: 85 Prozent der Führungskräfte sind der Meinung, dass Unternehmensführung sowohl die Führung von Menschen als auch die von Maschinen gewährleisten muss, wenn AI erfolgreich im Unternehmen etabliert werden soll. Und mehr als die Hälfte der Befragten aus dem gehobenen Management ist davon überzeugt, dass das Verständnis für neue Technologien wichtiger ist als die Spezialisierung auf Strategie, Vertrieb und Marketing. Auch Accenture bestätigt den erhöhten Bedarf nach einem Kompetenzprofil, das die drei wichtigsten Elemente des AIQ (Artificial IQ) einer Führungskraft gleichermaßen enthält: Technologie, Daten und Menschen.

Nach wie vor werden Führungskräfte auch für das Management von AI-beeinflussten Arbeitsbereichen ein Gleichgewicht intellektueller (IQ) und emotionaler (EQ) Intelligenz mitbringen müssen: Was den IQ angeht, brauchen Führungskräfte eine Vision davon, wie sie ihr Unternehmen auf AI ausrichten. Sie müssen wissen, wie sich AI einsetzen lässt, um Mitarbeiter zu entlasten, mehr Zeit für komplexere Aufgabenfelder zu schaffen und so schließlich die Produktivität zu erhöhen. Viel wichtiger aber sind der EQ und Fähigkeiten, die den Umgang mit Menschen betreffen: Sie sind maßgeblich, um die Belegschaft vom Nutzen der neuen Technologie zu überzeugen, um sie einzubinden und ihnen die Ängste vor Veränderungen zu nehmen. Nicht zu vergessen, dass die Mitarbeiter Unterstützung und Trainings brauchen, wenn es darum geht, sich auf die neue Art des Arbeitens und Denkens einzustellen.

Warum das alles so wichtig ist? Maschinen sind viel schneller und können eine erheblich größere Anzahl an Erkenntnissen erzeugen als das menschliche Gehirn. Deshalb gewinnen Soft Management Skills einen höheren Stellenwert als spezifische Fachkenntnis oder ein hoher IQ. Themen wie Vertrauen oder digitale Ethik rücken vermehrt in den Vordergrund. Auch laut Harvard Business Review werden bestimmte Qualitäten wie Fachexpertise, Entschlossenheit, Autorität oder schnelle Auffassungsgabe an Bedeutung verlieren. In einer agileren Arbeitswelt werden Führungsqualitäten wie Bescheidenheit, Adaptivität, Vision und konstantes Engagement eine wichtigere Rolle spielen.

Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass sich Führungskräfte aufgrund technischer Entwicklungen umstellen müssen. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Einführung von PCs in unseren Büros: Mit dem Ende der Diktiergeräte und Schreibbüros stellte sich heraus, wer das Zehnfingersystem in der Schule gelernt hatte. Aber wer es anfangs nicht beherrschte, hat sich schnell angepasst. Und genauso lief es, als ausgedruckte Memos schließlich überflüssig wurden und E-Mails, Blogs und Tweets an ihre Stelle traten.

Was kommt als Nächstes?
Führungskräfte müssen also bereit sein, ihr Kompetenzprofil wie auch das ihrer Mitarbeiter jederzeit flexibel anzupassen. Die Möglichkeiten von KI zu verstehen, ist wichtig. Aber genauso wichtig ist es, den Bedürfnissen derjenigen entgegenzukommen, die von den Veränderungen am Arbeitsplatz betroffen sind.

Mit einem soliden Verständnis für die Möglichkeiten von Menschen und Maschinen sind Führungskräfte vorbereitet – um die Stärken und Entwicklung beider zu fördern und einen nachhaltig erfolgreichen digitalen Arbeitsplatz zu schaffen.

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