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Wirtschaftsfaktor Künstliche Intelligenz: Unterwegs in die AI Economy

  • Veröffentlicht am 3, Juli 2018
  • Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in den nächsten Jahren kaum neue Geschäftsmodelle erleben werden, die nicht in irgendeiner Weise mit Artificial Intelligence (AI) zu tun haben. Zum einen liefert AI gerade in Commodity-Märkten echte Unterscheidungsmerkmale gegenüber herkömmlichen Angeboten. Neue Banken und Finanzdienstleister, die für die Interaktion mit Kunden auf künstliche Intelligenz setzen, werden bisherige Marktführer ausstechen, wenn diese den Trend ihrerseits verschlafen. Für die Großen von heute heißt das, dass sie sich Machine Learning, neuronalen Netzen & Co. öffnen müssen, um die in der Vergangenheit erfolgreichen Geschäftsmodelle anzupassen und zukunftssicher zu machen, oder um sogar Geschäftsmodelle zu entwickeln, die das Bestehende infrage stellen. Was ja kein Problem ist, wenn an die Stelle des Alten etwas Neues, Besseres tritt. Jedoch gilt es hier, schnell mit einfachen Lösungen an den Markt zu gehen, zu experimentieren und Erfahrung und Feedback zu sammeln und dann den nächsten Evolutionsschritt zu machen. Bitte keine 12-Monat-Planungsphase an den Anfang setzen!

 

Mensch MIT Maschine
Schon heute ist es so, dass bei fast allem, was wir tun, in irgendeiner Weise IT beteiligt ist. Mit unserem Handeln stoßen wir – bewusst oder unbewusst – IT-Prozesse an, die von uns selbst oder im Sinne einer Blackbox von anderen bedient und gesteuert werden. Angesichts der analytischen und kognitiven Fähigkeiten moderner Software ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine Vielzahl dieser Prozesse von Menschen nur noch überwacht, aber nicht mehr selbst ausgeführt wird. AI erkennt Probleme, Aufgaben, Notwendigkeiten, findet Lösungen und setzt diese selbstständig um. Dieser Wandel wird sich in vielen Bereichen vollziehen, ohne dass die meisten Menschen davon etwas mitbekommen. Ein vollständig von AI organisierter und mithilfe von Chatbots und Sprachausgabe ausgeführter Helpdesk wird schon bald nicht mehr von einem herkömmlichen IT-Servicecenter zu unterscheiden sein. Natürlich bleiben auch in diesem Szenario die Menschen wichtig. Sie sind dafür da, das zu machen, was die Maschine nicht kann: Probleme zu lösen, an denen die künstliche Intelligenz (noch) scheitert; Empathie zu zeigen, wenn einen Anwender die Nerven verlassen, und nicht zuletzt Strategien im Umgang mit AI zu entwickeln und umzusetzen. Mensch MIT Maschine, das ist und bleibt das Prinzip, mit dem wir in die AI-Zukunft gehen müssen.

Konstruieren und ausdrucken
Bei alledem müssen wir anerkennen und sollten uns darüber freuen, dass AI Dinge kann, von denen wir Menschen selbst weit entfernt sind. Wenn AI beispielsweise im Leichtbau unregelmäßige Strukturen berechnet (die interessanterweise an menschliche Knochen erinnern), die leichter und stabiler sind als alles, was Menschen bislang entwickelt haben, dann hilft das, Flugzeuge leichter und damit umweltfreundlicher zu machen. Wenn AI es ermöglicht, Sportschuhe im 3-D-Druck-Verfahren zu erstellen, dann können individuelle anatomische Besonderheiten berücksichtigt werden und Kosten im Gesundheitswesen langfristig gesenkt werden. Derzeit läuft der Bau einer Brücke über den Oudezijds Achterburgwal, einer Gracht im Zentrum von Amsterdam. Wobei es „Bau“ vielleicht nicht wirklich trifft. Denn die Stahlbrücke wird vollständig per 3-D-Druck erstellt – und die Konstruktion, inklusive Statik und Design, stammt von einer künstlichen Intelligenz. Was hier im kleinen Maßstab eines schmalen Kanals praktisch erprobt wird, kann eine Revolution im Brückenbau einläuten.

EU-Förderprogramm für AI
AI wird künftig zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor und zu einem Indikator für die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaftsräumen. Für Unternehmen in Europa heißt es insofern: aufpassen! Die weitaus meisten Patentanmeldungen im Umfeld von AI kommen derzeit aus China, gefolgt von den USA. Die hiesige Wirtschaft hinkt an dieser Stelle hinterher und muss darauf hinarbeiten, autark zu bleiben und nicht in eine technologische Abhängigkeit zu geraten. Vor diesem Hintergrund ist es begrüßenswert, dass die EU bis 2020 insgesamt 20 Milliarden in die Förderungen von AI investieren will. Bleibt zu hoffen, dass die Mittel gut eingesetzt werden und dass der Transfer von der Grundlagenforschung in die Wirtschaft gut funktioniert.

Dies ist der zweite Teil einer Blog-Serie, in der ich mich mit den Themen intelligente IT und Artificial Intelligence beschäftige. Den ersten Teil finden Sie hier: Die Zukunft ist heute: Wie die intelligente IT unser Leben verändert.

Fortsetzung folgt!

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